Erschienen im
Mac MAGAZIN 6/95.
Verfaßt: April 1995
"Verwebbt": Februar 1996
Letzte Änderung: 1. Juni 1996
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Wie
das Web
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Ins Netz gegangen

Der Datenozean ist unergründlich. Schadet nichts. Chartern Sie sich eine Hochseeyacht und stechen Sie einfach in See. Lassen Sie sich von Bernd Wendorfs Reisebericht animieren.

Die Sonnenstrahlen spiegeln sich im Wasser des Indischen Ozeans. Eine laue Sommernacht senkt sich über den menschenleeren Strand. Sie hören lateinamerikanische Rhythmen - die Vorführung des Nationaltanzes "Sega" im Hotel "Villas Caroline" hat begonnen. Stumm vor Glück genießen Sie das Gefühl, im Paradies angekommen zu sein. Sie werden wiederkommen nach Mauritius.

Die kleine Insel 800 Kilometer östlich von Madagaskar ist auch ohne teures Flugticket zu erreichen. Starten Sie Ihren Mac, öffnen Sie einen Web-Browser, geben Sie die Adresse ein, und innerhalb von Sekunden sind Sie am Ziel. Die Hausherren der "Mauritius Island Online Home Page" heißen Sie herzlich willkommen und überlassen es Ihnen, die Insel zu erkunden. Sie haben die Wahl: Wollen Sie sich mit deren Geschichte vertraut machen oder lieber Bilder und Erläuterungen zu den einheimischen Früchten abrufen? Interessiert Sie die Wirtschafts- und Sozialstruktur in dem seit 1968 unabhängigen Land? Mit einem Mausklick gelangen Sie an die gewünschten Informationen.

Das Spinnennetz

Die Zeiten sind vorbei, in denen das weltumspannende Computernetzwerk Kennern kryptischer Unix-Befehle und Hackern vorbehalten waren. Mit der Entwicklung des World Wide Web, kurz WWW oder W3, begann 1991 eine neue Phase der Demokratisierung im Internet. Kreative Köpfe in Genf, am Europäischen Labor für Teilchenphysik (CERN), entwickelten ein System, das die Verwaltung der Datenbestände leichter handhabbar machte.
Die Schweizer Wissenschaftler erweiterten das Angebot schon bald um die Bestände anderer Institute. Ihr Wunsch: Informationen sollten für jedermann verfügbar sein. Zwei Jahre lang blieb das Vorhaben jedoch auf Forschungseinrichtungen im Bereich der Physik beschränkt; im Mai '93 gab es nur etwa 50 Adressen im Verbund des WWW. Die Software, die dabei zur Anwendung kam, erlaubte ausschließlich die Übertragung von Textdateien.

Der Durchbruch zum multimedialen Zeitalter gelang mit der Entwicklung einer Benutzerfläche für das World Wide Web, die die Verwendung von Bildern, Tönen und sogar Filmen in den Hypertext - Dokumenten erlaubte (siehe auch "Wie das Web funktioniert"). Das World Wide Web hat sich vom Muff akademischer Einsiedelei befreit und ist nunmehr auf dem besten Weg, zur Standardoberfläche für den Zugriff auf die Daten im Internet zu werden.

Springen Sie rein!

Schluß mit der Theorie, machen wir uns auf die Reise. Wo Sie Ihre Fahrt über den Datenozean starten, ist Ihre Sache. Ein Weg ist das Aufsuchen eines virtuellen Ortes anhand des Verzeichnisses der Anbieter von Web-Seiten; eine entsprechende Liste finden Sie beim W3 Consortium. Das Vorgehen ist sinnvoll, wenn Sie bereits wissen, wonach Sie suchen.

Ein anderer Weg, um einen Eindruck von der Vielfalt des Web-Angebotes zu gewinnen, ist der spielerische Ansatz. Lassen Sie Fortuna walten! Freaks an der Universität von Kansas haben ein Web-Roulette entwickelt, das Sie mit Hilfe eines Zufallsgenerators ins kalte Wasser wirft. Ein Klicken auf eine Grafik, die ein Rouletterad darstellt, und ich lande auf der Home Page von CTHEORY, einer Gemeinschaft esoterisch angehauchter Theoretiker aus den Bereichen Technologie und Kultur.
Das Stöbern in den Artikeln fördert verblüffende Geistesblitze zutage: "Konzepte sind geistige Bilder", so läßt ein französischer Autor verlauten, und: "Schreiben ist ohne Bilder unmöglich." An anderer Stelle teilt ein Student aus Oregon mit: "Amerikaner haben keine Identität, aber dafür wunderschöne Zähne." Beeindruckt von derart tiefschürfenden Einsichten lege ich ein Bookmark an; sollte ich erneut einen Abstecher in die Esoterik machen wollen, kehre ich so jederzeit -- ohne Umwege -- zu dieser Seite im WWW zurück.

Das URouLette ist eine Fundgrube für Bizarres und Absonderliches. Ungefragt lande ich bei der "Psi Chi"-Bruderschaft, einer Art US-amerikanischer Freimaurerloge. Das nächste Mal verschlägt es mich zu einem grafisch aufbereiteten Nachhilfeunterricht über Austern und Schnecken. Ich kehre zur Home Page meines Web-Browsers zurück mit der verblüffenden Erkenntnis, daß Schnecken einen Penis haben. Wow!

Let it roll!

Nach den Ausflügen in die bizarren Ausläufer des Web, die zum Teil denn doch etwas anstrengend -- da wenig ergiebig -- sind, dürste ich nach Zerstreuung. Mal sehen, was die Stones zu bieten haben.
Zuallererst die Information, daß ich als 408.112ter Besucher auf der "Official Rolling Stones Web Site" eintreffe. Donnerwetter, die Altrocker haben ja wohl nichts von ihrer Anziehungskraft verloren. Auf den Fan wartet dort ein wahres El Dorado, ein multimediales digitales Fanzine. Wer Geduld mitbringt, kann sich Interviews mit Mick Jagger & Co. als QuickTime-Filme in der Größenordnung von 4 bis 14 MB oder einminütige Ausschnitte aus den Songs von "Voodoo Lounge" herunterladen. Für die Fetischisten bietet der "Shop" online alle nur denkbaren Artikel, von der zungenverzierten Socke bis zur zünftigen Lederjacke. Ron Wood hat eine Sammlung von Polaroid-Bildern zur Verfügung gestellt, ein "Backstage"- Fotoalbum gewissermaßen. Zu guter Letzt: ein Kalender mit den Daten der Welttournee; das letzte Konzert auf der Liste: Hockenheimring, 19. August 1995. Let's go!

Die Home Page der Stones zeigt, welchen Stellenwert die Veteranen des Rock 'n' Roll bei vielen Internet-Benutzern genießen - und daß die Truppe um Mick Jagger auf der Höhe der Zeit ist, was die Nutzung der Möglichkeiten betrifft, die das World Wide Web in seiner multimedialen Form bereitstellt. Die kommerziellen Interessen kommen zwar nicht zu kurz, aber der Spaß am Ausprobieren der Wundertüte WWW steht im Vordergrund. Satisfaction!

Abtauchen in den Untergrund ...

Musikliebhaber, die mehr den Nobodys im Musikbusiness zuneigen, sollten sich im "Internet Underground Music Archive" (IUMA) umschauen oder besser: umhören. Hier werden Bands vorgestellt, deren Namen Ihnen aller Wahrscheinlichkeit noch nicht untergekommen sind. Nach dem Motto "Laßt Taten sprechen" wird mit Text-Infos sehr sparsam umgegangen. Sounddateien in mehreren Formaten und von unterschiedlicher Dauer warten darauf, gehört zu werden.

Nach der Hörprobe können Sie den Künstlern per E-Mail-Kommentar Ihre Meinung geigen. Die Tatsache, daß dies bis jetzt nur wenige getan haben (überwiegend nur ein oder zwei Einträge), legt eine Vermutung nahe: Die Zielgruppe hat weder Lust noch Zeit, stundenlang auf das Herunterladen megabytegroßer Sounddateien zu warten, die im schlimmsten Fall dieser Mühe gar nicht wert waren. So verlockend das Angebot, so lobenswert der Ansatz ist: Das IUMA ist nur etwas für Freaks mit stählernen Nerven und zweispuriger Auffahrt zur Datenautobahn.

... und Auftauchen im Weißen Haus

Nur einen Mausklick vom kulturellen Untergrund entfernt liegt das Machtzentrum der westlichen Welt, zumindest im Verbund des weltweiten Computernetzes: www.whitehouse.gov lautet die Adresse. Schauen wir doch mal bei Clintons rein.

Den Willkommensgruß (Der Präsident spricht selbst ...) spar' ich mir, ebenso den Eintrag ins Gästebuch. Mich interessiert, wie es bei Bill und Hillary (oder umgekehrt ...) unterm Sofa aussieht, also klicke ich auf "The First Family". Und in dieser Rubrik wird rührselige Propaganda gemacht, die nur US-amerikanische Gemüter ertragen. Billy beim Golfen, Reiten und Saxophonspielen, Mister President mit der Hauskatze "Socks" (deren Miauen als Tondatei vorliegt) und dergleichen mehr. Bilder über Bilder, Platitüde über Platitüde. Ausserdem erfahren wir im Familienalbum, daß Clinton nach einem Händeschütteln mit JFK beschloß, "dem Leben seiner Landsleute ein anderes Gesicht zu geben, indem er Präsident der Vereinigten Staaten wird". Au weia!

Ob peinlich oder nicht, die Web-Seiten des Weißen Hauses sind professionell gemacht, eine perfekte Visitenkarte von Bill Clinton und Al Gore, den Trommlern für den "Information Superhighway".

Pizza Svenska

Nicht nur die Politbonzen in Washington sind (dank ihres Arbeitsstabes) in der Lage, ansprechende Web-Seiten zu produzieren. Ein Beleg dafür liefert das nächste Spiel mit dem URouLette. Diesmal nennt sich der Landeort "Cool Edit Home Page". Der Stockholmer Autor stellt das Audio- Programm Cool Edit vor, an dem er zweieinhalb Jahre getüftelt hat. Neben den Erläuterungen liefert er einige Bilder, eine Option zum Downloaden, ein Formular zum sofortigen Absenden einer E-Mail -- ein perfektes Serviceangebot.
(Das war einmal ... Nunmehr gibt's die kommerzielle Cool Edit Information)

Eine schmackhafte Dienstleistung verbirgt sich hinter einem Link zu "Apollo": der direkte Draht zur gleichnamigen Pizzeria im Herzen Stockholms. Eine mittlere "Hawaii" und eine Cola, bitte! Mit vollem Bauch teste ich die angebotene Verbindung zur Heimatseite von Microsoft. "Connection refused by Host" -- wer weiß, was mir durch diese Verweigerung des Gates'schen Servers erspart geblieben ist ...!

The Wall

Atempause. Die Faszination, mit der Maus in der Hand um die Welt zu flitzen, muß sich erst einmal legen. Als Refugium bietet sich das nördlichste Planetarium der Erde in Norwegen an. Die Informationen über die Filmvorführungen im Haus der Himmelsbeobachter wecken Neugier - und Fernweh: Arktisches Licht, die vier Jahreszeiten, das Great Barrier Reef sind drei der Themen. Um die Filme zu begutachten, ist eine reale Reise Richtung Nordkap unvermeidlich. Einziges Mitbringsel von meiner virtuellen Reise ins Planetarium ist ein 15-Sekunden-Fragment aus Vivaldis "Vier Jahreszeiten".

Nebenan liegt die Universität von Tromsø. Dort studiert Frank Ronny Larsen, 19 Jahre jung, Computerwissenschaft und Maschinenbau. Er gestattet dem Besucher einen Blick aus seinem Arbeitszimmer, einschließlich der aktuellen Temperatur- und Luftdruckangaben, und Einblick in seine gesammelten Werke. Unter anderem hat er sich darüber Gedanken gemacht, wie man mittels einer Lawine von E-Mails das Internet binnen weniger Stunden zum Stillstand bringen könnte.
Ob dieser Ausführungen noch verwundert, daß sich an diesem Tage schon 4000 Benutzer in seine Home Page namens "The Wall" eingewählt haben, lerne ich das Wirken des umtriebigen Computerfreaks spätestens beim Ausprobieren seiner "Hotlist" schätzen. Rauf aufs digitale Surfbrett und ab nach Japan!

Aus dieser Quelle trinkt die Welt

Über die "Alternative Japan Web Page (Adults only)" gelange ich zur Web-Seite von Eto Kouichirou, der unter anderem einen Link zur "Liste der im Internet erreichbaren Cola-Automaten" eingebaut hat. Als überzeugter Verbraucher des ätzenden Zuckerwassers mache ich mich auf die Suche nach einer virtuellen Coladose, aus europäischem "Lokalpatriotismus" wähle ich die Schweiz. Es stellt sich heraus, daß der Automat gar nicht im Land der Eidgenossen, sondern am Massachusettes Institut of Technologie (MIT) in den USA steht.
Ebendort haben sich Wissenschaftler der Abteilung "Künstliche Intelligenz", offensichtlich Fans des Alpenlandes, zusammengetan, um Neugierige mit einer Statistik zu versorgen, die über die Zahl der konsumierten Erfrischungsgetränke informiert. Wenn Sie an den individuellen Trinkgewohnheiten eines Mitarbeiters interessiert sind: Tippen Sie seinen Namen ein, und anschließend wissen Sie, wieviel Dosen Coke, Sprite oder Dr. Pepper (Igittigitt!) sich derjenige in der vergangenen Woche in den Schlund geschüttet hat. Das interessiert Sie nicht? Dann genießen Sie die Fotos der Schweizer Berglandschaft, damit Sie nicht ganz umsonst gekommen sind ...

The Writing on the Wall

"Coca Cola" ist allgegenwärtig. Sei es in einem verträumten Dorf in Mauritius, sei es in Bali an einer schmuddeligen Kioskwand, von der der Putz abbröckelt: Die weiße Schrift auf rotem Grund prangt dem Touristen auch am entlegensten Winkel dieser Erde entgegen. Coke ist ein Synonym für den kulturellen Einheitsbrei, mit dem die USA den Rest der Welt (weitgehend) kolonisiert haben.

Auch das Internet hat, als Verbund militärischer Forschungsinstitute, seinen Ursprung im Land der unbegrenzten Möglichkeiten und war in gewisser Hinsicht ein Ausdruck kultureller, zumindest aber technologischer Dominanz. Im Laufe der Jahre ist es indes von einer elitären Einrichtung im Dunstkreis der Mächtigen zu einem Forum des freien Informationsaustausches, ja fast zum anarchischen Entwurf einer Gegenkultur geworden.


"Viele Anbieter von Web-Seiten kennen sich im Umgang mit HTML offensichtlich gut aus; das bedeutet allerdings noch lange nicht, daß sie auch etwas Wissenswertes mitzuteilen haben."

Justin Hall in WIRED 3.03

Viele Beiträge, die Einzelpersonen oder unabhängige Gruppen in das Web einspeisen, haben den Charakter von Graffiti -- mit dem Unterschied, daß die digitalen Zeichen an der Wand (noch) nicht verboten sind.

Eine vortreffliche Sammlung analoger Graffitis offenbart der "Art Crime Index". Die Zahl der Wandmalereien, die dort per Fotos ausgestellt werden, geht in die Hunderte. Schöne, bizarre, nichtssagende, ausdrucksstarke, selbstverliebte und missionarische Zeichnungen können bewundert werden. Noch dominieren Städte der USA als Quelle des Bildmaterials, aber auch Sao Paulo, München, Brisbaine und Prag sind bereits vertreten. Gehen Sie auf Fototour, schicken Sie die digitalen Bilder auf die Datenreise und verewigen Sie damit ein Stück Gegenkultur im Web!
Vielleicht möchten Sie sich näher mit der Kunst des Sprühens auseinandersetzen? Die Sektion "FAQ" (Frequently Asked Questions -- Oft gestellte Fragen) bietet dazu reichlich Gelegenheit. Ich persönlich muß leider weiter; die mit exzellenten Verbindungen ausgestattete Seite "Outbound Links" spült mich an das nächste Ufer im Meer der tausend Möglichkeiten.

Das World Wide Web als Fernbedienung

Ich strande an der Universität von Süd- Kalifornien (USC) in Los Angeles, beim "Mercury Project". Hier erwartet mich eine Versuchsanordnung, die der Interaktivität im Internet eine neue Dimension verleiht. In einem mit Sand und Steinen gefüllten Terrarium befinden sich Gegenstände, die zusammen Aufschluß über einen imaginären Text aus dem vergangenen Jahrhundert geben.
Dessen Entschlüsselung ist die eine Sache, der Clou ist jedoch, daß jeder "Operator" an der Ausgrabung der Gegenstände mitwirken kann - indem er einen Roboterarm über das Web fernsteuert. Auf dem Arm ist eine Fernsehkamera installiert, deren Blickwinkel ebenso wie die Bewegung des stählernen Gehilfen mit einem Klick in das Kontrollbild verändert werden können. Natürlich ist etwas Geduld gefragt, denn das neue Bild braucht seine Zeit, bis es auf dem Monitor erscheint.

Wahnsinn! So jedenfalls der Tenor der begeisterten Surfer, die ihre Meinung als E-Mail - Botschaften hinterlassen haben. Daß man über das Netz ins reale Geschehen eingreifen, das Web als Fernbedienung benutzen kann, das hat alle, die an diesem Projekt als "Web-Zapper" teilgenommen haben, fasziniert. Von dieser Idee völlig elektrisiert, klickte ich fleißig im Kontrollbild herum - vergeblich; lediglich eine kleine Animation ist der Mühe Lohn. Vor Begeisterung hatte ich überlesen, daß das Projekt justament einen Tag vor meiner Ankunft beendet wurde. So bleibt mir nur, den Rat der Initiatoren an der USC zu befolgen: "Halten Sie sich bereit für den nächsten Tele-Roboter-Server." Bookmark.


Die erste Etappe eines interaktiven Spiels mit Algorithmen: Der Besucher auf den Web-Seiten der "School of Computer Science" in Pittsburgh benotet neun farbenfrohe Kurzfilme (Vorsicht, Downloaden erforderlich ...!) von 0 bis 9. Die zweite Etappe, zwei Tage später: Inzwischen haben sich mehr als neun weitere Surfer die Mühe gemacht, die Filme herunterzuladen und zu bewerten. Aufgrund ihrer Voten wurden neun neue Filme generiert.

Das Web ist dein Freund

Diese Site wird wirklich nicht die einzige sein, zu der ich noch zurückkehren werde. Wenn ich einen sympathischen Menschen kennenlerne, möchte ich ihn wiedersehen. Nicht anders verhält es sich mit den Web-Seiten, die mir interessant, exotisch, faszinierend erscheinen. Nach dem ersten Besuch entwickelt sich eine Freundschaft -- oder auch nicht. Ob es die wirklich gleiche Wellenlänge von Autor und Betrachter ist oder ein Fundus sehr interessanter Informationen oder einfach die pure Lust, ein bißchen zu relaxen -- Motive zur Rückkehr gibt es sehr viele.

Wieder zu Hause ...

Meine Reise geht zu Ende. Die geschilderten Eindrücke sind alles andere als repräsentativ, geschweige denn umfassend. Ich habe nur an der (grafischen Benutzer-) Oberfläche des Webs gekratzt - und selbst dabei noch vieles aufgrund des beschränkten Raumes für diesen Bericht aus dem Web unterschlagen müssen.

Bevor ich die Reise antrat, war ich ein Unwissender. Das bin ich auch jetzt noch. Aber ich fühl' mich wie Columbus, Anno 1492, als er den Ruf vernahm: "Land in Sicht!"

Die Besiedelung beginnt. Jetzt.


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Wie das Web funktioniert

Das World Wide Web basiert auf dem Hypertext- System. Hypertext ist im strengen Sinne der Textbestandteil eines Hypermedia- Dokuments, im folgenden werden beide Begriffe aber synonym verwandt. Die Inhalte eines Hypertext- Dokuments (Text, Bild, Ton, Film) weisen statt eines einzigen mehrere rote Fäden auf, die der Benutzer getrennt abruft. Hypertext- Dokumente sind durch "Links" (Verbindungen) miteinander verknüpft. Jeder der Links (das können Wörter, aber auch Icons oder Bilder sein) zeigt auf ein anderes Dokument; im grafisch orientierten Web-Browser sind diese Verbindungen farblich gesondert gekennzeichnet.

Zum Auffinden des Dokuments wird das HyperText Transfer Protocol (HTTP) benutzt, das Daten zwischen einem WWW-Server (beispielsweise der Zentralrechner einer Uni) und einem WWW-Client (zum Beispiel Ihr Mac) austauscht. Anhand von Schlüsselwörtern wird im Inhaltsverzeichnis des angesprochenen Servers gesucht. Ergebnis dieser Suche, die mit der Aktivierung eines Links begonnen hat, ist ein Hypertext- Dokument, das in der HyperText Markup Language (HTML) abgefaßt ist. Diese Sprache legt die logische Struktur eines Dokuments fest, das heißt unter anderem, daß die Links definiert beziehungsweise "markiert" sind. Das WWW enthält Dokumente in vielen Formaten. Der Anwender merkt das auf den ersten Blick nicht; alle Dokumente werden unter einer einheitlichen Benutzeroberfläche dargestellt.

Die Entwickler des WWW definieren das Ergebnis ihrer Arbeit wie folgt:
"Das World Wide Web ist das über ein Netzwerk zugängliche Informations- Universum, eine Verkörperung des menschlichen Wissens. Die Basis bilden die Software, eine Reihe von Übertragungsprotokollen sowie Übereinkünfte. W3 benutzt Hypertext und Multimedia- Techniken, um es jedem zu ermöglichen, im Web umherzustreifen, in ihm zu schmökern und etwas zu ihm beizutragen."

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